Die Gewinnung mineralischer Rohstoffe wie Kies oder Naturstein ist mit temporären Eingriffen in die Natur verbunden. Gemeinsam mit Behörden und Naturschutzverbänden wird deshalb schon vor Beginn eines Projekts ein Konzept für die Nachfolgenutzung der Gewinnungsstätten erarbeitet. Ob Naturschutz, Tourismus oder Hochwasserschutz – die Rohstoffgewinnung kann mit unterschiedlichsten Zielsetzungen verbunden werden.
Bereits während der Rohstoffgewinnung entstehen ökologisch wertvolle Nischen für die Tier- und Pflanzenwelt. Bedrohte Arten finden in schroffen und zerklüfteten Felshängen, Geröllhalden sowie kleinen Gewässern in Fahrrinnen und Mulden Fortpflanzungsstätten. Gelbbauchunken, Kreuzkröten, Flussseepfeifer und der Uhu gehören zu den Tierarten, die in Gewinnungsstätten neue Lebensräume finden. In nachhaltig betriebenen Lagerstätten werden durch Wanderbiotope deshalb kontinuierlich Rückzugsräume geschaffen. Fertig renaturierte Gewinnungsstätten bieten seltenen oder gefährdeten Tieren und Pflanzen dauerhaft neue Lebensräume.
Sukzessive mit der Gewinnung werden die Produktionsstätten rekultiviert. In der Regel werden die Gewinnungsflächen ganz oder teilweise verfüllt und anschließend bepflanzt oder der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt. Immer häufiger werden ehemalige Gewinnungsstätten auch zur Freizeitnutzung umgestaltet, beispielsweise in Badeseen oder Sportgewässer.
Auch während der Gewinnung selbst steht der Umweltschutz im Fokus. Moderne Gewinnungs- und Verarbeitungstechnik schonen Mensch und Umwelt: Lärmschutz und Filteranlagen zur Reduktion der Staubbelastung gehören zum Standard. Zudem werden die gewonnenen Bau- und Rohstoffe möglichst standortnah eingesetzt. Energieaufwändige und umweltbelastende Ferntransporte werden so vermieden – auch im Sinne der Wirtschaftlichkeit. Denn die Transportkosten übersteigen leicht die Kosten der Gewinnung um ein Mehrfaches. Auch das verstärkte Recycling von Baustoffen dient einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.