Gasbeschaffungsumlage gefährdet Wettbewerbs- und Versorgungssicherheit der Bau- und Rohstoffindustrie
Steigende Energiepreise erhöhen den Druck auf die Bau- und Rohstoffindustrie seit Monaten. Diese Belastung wird nun durch die sogenannte Gasbeschaffungsumlage weiter verstärkt.
Die am 15. August veröffentlichte Gasbeschaffungsumlage wird 2,419 ct/kWh (24,19 EUR/MWh) betragen und ab dem 1. Oktober 2022 auf alle täglich aus einem Bilanzkreis physisch ausgespeisten Gasmengen für Entnahmestellen mit registrierender Leistungsmessung (RLM) und für Entnahmestellen mit Standardlastprofilen (SLP) erhoben. Hintergrund der Einführung ist die von der Bundesregierung erlassene und am 9. August 2022 in Kraft getretene Verordnung nach §26 Energiesicherungsgesetz über einen finanziellen Ausgleich durch eine saldierte Preisanpassung (Gaspreisanpassungsverordnung).
Industrien sind auf bezahlbare Energien angewiesen
vero kritisiert die Einführung der sogenannten Gasbeschaffungsumlage scharf. Die ohnehin schon drastisch gestiegenen Energiepreise werden hierdurch weiter in die Höhe getrieben. Nicht nur energieintensive Industrien, sondern gleichzeitig auch die der mineralischen Rohstoffe sind für ihre nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit auf bezahlbare Energie angewiesen.
vero fordert wirksames Entlastungskonzept
Zum Erhalt von Wettbewerbsfähigkeit sowie der Versorgungssicherheit ist ein wirksames Entlastungskonzept wie beispielsweise eine Belastungsbegrenzung unerlässlich. Die Verfügbarkeit heimischer Rohstoffe sichert die regionale Versorgung und den Bestand der Lieferketten– eine Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik sowie für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung. vero plädiert dafür, Unternehmen der Branche ohne zusätzliche Belastungen für Privatverbraucher aus dem Bundeshaushalt zu entlasten und fordert von der Bundesregierung angesichts der sich zuspitzenden Preissituation ein umgehendes und vor allem wirksames Entlastungskonzept.