Neue Broschüre zeigt: Rohstoffgewinnung und Naturschutz lassen sich sinnvoll ergänzen

Das saarländische Umweltministerium, der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie (vero), der NABU Saarland und der BUND Saarland haben gemeinsam die Informationsbroschüre „Maßnahmen zur Unterstützung der Abgrabungsamphibien in der Rohstoffgewinnung des Saarlandes“ veröffentlicht.

„Mit dem Bagger kleine Lebewesen schützen“ – so bringt es Umweltministerin Petra Berg auf den Punkt. „Artenschutz und die Gewinnung von Kies, Sand und Steinen müssen sich nicht ausschließen. Mit dem richtigen Konzept lassen sie sich zum Nutzen beider Seiten sehr gut zusammenbringen.“

In der Broschüre werden praxisnahe Beispiele und bewährte Maßnahmen vorgestellt, die zeigen, wie die Rohstoffgewinnung ökologisch verträglicher gestaltet werden kann. Im Fokus stehen unter anderem Projekte, die sowohl im laufenden Abbaubetrieb als auch nach Abschluss der Rohstoffgewinnung im Rahmen der Renaturierung einzigartige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten schaffen. Zudem werden nicht nur für das Saarland geltende Best-Practice-Beispiele präsentiert, die die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Industrie und Naturschutzverbänden verdeutlichen.

Raimo Benger, Hauptgeschäftsführer von vero, fügt hinzu: „Eine nachhaltige Rohstoffgewinnung lässt sich gut mit dem Schutz von Flora und Fauna vereinbaren. Die Broschüre veranschaulicht diese Wechselbeziehung und zeigt die durch die Gewinnung mineralischer Rohstoffe geschaffenen Lebensräume.“

Dr. Julia Michely, Vorsitzende des NABU Saarland, ergänzt: „Steinbrüche und Kiesgruben sind oft wertvolle Sekundärlebensräume für bedrohte Arten. Durch eine enge Abstimmung mit den Unternehmen können wir gezielt Maßnahmen umsetzen, um diese Flächen ökologisch aufzuwerten.“

Auch Christoph Hassel, Vorsitzender des BUND Saarland, betont die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Es ist für den Naturschutz ein großer Gewinn, dass mit diesen Maßnahmen die Amphibien wirksam geschützt werden können, für die es in unserer ausgeräumten und intensiv genutzten Landschaft keinen Platz mehr gibt.“

Die Broschüre macht deutlich, dass Bau- und Rohstoffindustrie und Naturschutz nicht im Widerspruch zueinanderstehen müssen – im Gegenteil: Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Ministerium, Industrie und Naturschutzverbänden können wirtschaftliche Interessen und ökologische Verantwortung in Einklang gebracht werden. Die neue Praxisanleitung soll Unternehmen, Behörden und Naturschutzorganisationen als Leitfaden dienen, um gemeinsam nachhaltige Lösungen durch die Schaffung natürlicherweise kaum noch vorkommender Lebensräume anzuwenden.

Die Broschüre „Maßnahmen zur Unterstützung der Abgrabungsamphibien in der Rohstoffgewinnung des Saarlandes“ kann ab sofort unter folgendem Link auf der Website des Ministeriums heruntergeladen werden: https://www.saarland.de/amphibien

Foto: Ministerin Petra Berg (vorne Mitte) und Raimo Benger (r.), Hauptgeschäftsführer von vero, mit Vertreterinnen und Vertretern von vero, des BUND Saarland, des NABU Saarland sowie des Ministeriums bei der Vorstellung der Broschüre „Maßnahmen zur Unterstützung der Abgrabungsamphibien in der Rohstoffgewinnung des Saarlandes“, MUKMAV/Kathrin Hinsberger