Niedersachsen: Auftaktveranstaltung des Amphibienschutzprojekts "LIFE BOVAR" im Steinbruch Bernsen
Die Auftaktveranstaltung des internationalen EU-Großprojektes "LIFE BOVAR" in Trägerschaft des NABU Niedersachsen fand am 12. Juni 2018 statt. Umweltminister Olaf Lies gab den offiziellen „Startschuss" bei der Veranstaltung im Steinbruch Bernsen, Landkreis Schaumburg.
Der NABU Niedersachsen widmet sich seit Anfang März 2018 – gemeinsam mit seinen Projekt- und Kooperationspartnern – in dem international tätigen Artenschutz-Projekt mit dem Kurztitel "LIFE BOVAR" dem "Management der Gelbbauchunke und anderer gefährdeter Amphibienarten dynamischer Lebensräume". Dabei sollen die Zielarten Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Kreuzkröte und Kammmolch vor allem in Natura 2000-Schutzgebieten profitieren. Die Europäischen Union fördert das Projekt mit Mitteln aus dem EU-Umweltprogramm für Natur und Biodiversität.
„Wir wollen mit dem Projekt Artenschutzmaßnahmen umsetzen und den Biotopverbund durch die Anlage von Trittsteinen verbessern“, erläutert Dr. Holger Buschmann, NABU Landesvorsitzender das Projekt. „Ein besonderer Fokus liegt auf der Geburtshelferkröte, deren Bestandssituation in Niedersachsen derzeit relativ unklar ist. Wir gehen von starken Rückgängen aus.“
Auch Begleitarten profitieren von dem Projekt
„Das Projekt LIFE BOVAR zeigt, dass Amphibienschutz nicht vor Landesgrenzen Halt macht“, betonte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies. „Das Projekt verkettet die Lebensräume für die Lurche miteinander und verschafft so den Tieren größere Bewegungsmöglichkeiten. Ziel ist es, die Aktionsradien zu vergrößern und die Populationen dauerhaft zu sichern und zu vermehren. Dafür ziehen viele unterschiedliche Akteure an einem Strang. Hier im Steinbruch Bernsen schließen sich Rohstoffgewinnung und Naturschutz nicht gegenseitig aus. Das ist eine feine Sache für den Naturschutz.“
Bei der anschließenden Exkursion durch den Steinbruch Bernsen wurden die aktuellen Amphibienbiotope und Flächen für Gewässeranlagen gezeigt, welche zum Schutz der hiesigen Populationen gemanagt werden sollen. Hier arbeiten die Niedersächsischen Landesforsten als Eigentümer, die Norddeutsche Naturstein GmbH als Pächter und der NABU Niedersachsen zusammen für die Artenvielfalt. „In Niedersachsen werden immer mehr vero-Mitgliedsunternehmen aktiv in Sachen Amphibienschutz und wir freuen uns, diese Projekte aktiv zu begleiten“, so Andreas Goedecke, vero-Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachen.
Der Steinbruch Bernsen
Der Steinbruch Bernsen ist eine Gewinnungsstätte der Norddeutschen Naturstein GmbH im Wesergebirge und vero-Mitgliedsunternehmen. Auf einer Fläche der Niedersächsischen Landesforsten Kalkoolith wird hier durch die Norddeutsch Naturstein GmbH abgebaut. Im Rahmen des vorausgehenden vom BfN geförderten Gelbbauchunken-Projektes des NABU Niedersachsen konnten seit dem Jahr 2012 regelmäßig Artenschutzmaßnahmen in Form der Anlage von Kleinstgewässern umgesetzt werden. In den Folgejahren wurde die Gelbbauchunke wiederangesiedelt. Dadurch konnte die Art hier im Wesergebirge einen Lebensraum zurückgewinnen. Neben weiteren Amphibienarten kommt im Steinbruch Bernsen auch die Kreuzkröte als weitere Zielart des neuen LIFE-Projektes vor.
(v.l.n.r.): Bernd Sengstock, Sprecher Norddeutsche Naturstein GmbH, Karsten Behr, Geschäftsführer Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, Christian Höppner, NABU-Projektleiter, Olaf Lies, Niedersächsischer Umweltminister, Dr. Marc Overbeck, Sachgebietsleiter Waldnaturschutz, Niedersächsische Landesforsten, Dr. Holger Buschmann, NABU-Landesvorsitzender Niedersachsen, Bruno Scheel, NABU-Projektmitarbeiter, Constantin von Waldthausen, Betriebsleiter Klosterforsten, Klosterkammer Hannover (© Matthias Freter, NABU Niedersachsen)
Dr. Holger Buschmann, NABU-Landesvorsitzender Niedersachsen sprach die Begrüßungsworte.
Umweltminister Olaf Lies gab den offiziellen „Startschuss" bei der Veranstaltung im Steinbruch Bernsen, Landkreis Schaumburg.
Bruno Scheel, NABU-Projektmitarbeiter, führte die Besucher über das Gelände.
Pfützen: Die Kinderstube von vielen Amphibienarten.
Olaf Lies, niedersächsischer Umweltminister hält eine Kreuzkröte in die Kamera.
(v.l.n.r.) Andreas Goedecke, vero-Vorsitzender Landesgruppe Niedersachsen, Claudia Maier, Ministerialrätin, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Christian Grolig, vero-Geschäftsführer.