NRW-Infrastrukturprojekte abhängig von Kies und Sand
Die Landesregierung NRW möchte mit einer Sanierungsoffensive die Verkehrsinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen zukunftssicher gestalten – Umsetzung ohne Mineralische Rohstoffe nicht möglich
Verkehrsminister Oliver Krischer stellte am vergangenen Donnerstag (02.11.2023) die Sanierungsoffensive „Straßeninfrastruktur NRW“ in Düsseldorf vor. „Nordrhein-Westfalen steht vor der gewaltigen Herausforderung, die vorhandene Verkehrsinfrastruktur zukunftsfest zu machen“, so Verkehrsminister Oliver Krischer bei der Vorstellung der Sanierungsoffensive. Viele Straßen, Brücken und Tunnelanlagen seien in die Jahre gekommen, vielerorts sogar „akut gefährdet“. Es wäre zu wenig in den Erhalt der vorhandenen Infrastruktur investiert worden, betonte Krischer.
Sanierungen von Tunneln und Brücken
Konkret sollen laut Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalens in den nächsten zehn Jahren rund 400 Brücken ersetzt und 39 Tunnel modernisiert werden. Allein im kommenden Jahr stehen für 35 Brücken Ersatzneubauten an. Darüber hinaus sind nach Aussagen des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr in Nordrhein-Westfalen weitere 873 Brücken-Teilbauwerke besonders sanierungsbedürftig.
In nur 1km Autobahn stecken rund 216.000 t Gesteinskörnungen, in einer einzigen Brücke durchschnittlich 21.000 t.. Allein für die 400 angesetzten Brücken werden demnach 8.400.000 t Gesteinskörnungen benötigt.
Versorgungssicherheit muss gewährleistet sein
Laut Verkehrsminister Krischer soll vor allem der Einsatz von Recyclingbaustoffen im Straßenbau forciert werden. vero spricht sich aktiv für den Einsatz von Recyclingmaterial aus, warnt jedoch gleichzeitig vor Versorgungsengpässen. Im Jahr 2020 wurden 78% des angefallenen Bauschutts recycelt, welches lediglich einen Anteil von 13,2% des Bedarfs an Gesteinskörnungen deckte. Die verbleibenden 86,8% des Bedarfes mussten weiterhin durch Primärrohstoffe gedeckt werden.
vero ruft die Parteien der aktuellen Landesregierung dazu auf, die Voraussetzungen für die politisch gewünschten Entwicklungen zu schaffen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten sowie die Ziele der Sanierungsoffensive „Straßeninfrastruktur NRW“ zu erreichen.