Parlamentarischer Abend im Landtag Hessen mit Minister Tarek Al-Wazir
Der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie e.V. (vero) richtete am 6. Februar einen Parlamentarischen Abend aus und lud in den Hessischen Landtag ein. Das Thema der Veranstaltung lautete „Gemeinsam stark für Rohstoffsicherung, Artenvielfalt und Naturschutz“, der gemeinsamen Initiative des vero mit dem NABU Hessen. Rund 70 hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung, aller politischen Fraktionen und des NABU waren der Einladung gefolgt.
(v.l.n.r.) Tarek Al-Wazir, Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Hartmut Mai, Landesgeschäftsführer NABU Hessen, Raimo Benger, vero-Hauptgeschäftsführer, Christoph Hagemeier, Landesvorsitzender vero Hessen und Gerhard Eppler, Landesvorsitzender NABU Hessen.
Die Begrüßungsworte sprachen Frank Lortz, Vizepräsident des Hessischen Landtages und vero-Hauptgeschäftsführer Raimo Benger.
Benger betonte in seiner Ansprache: „Wir brauchen jetzt und auch in Zukunft mineralische Gesteinsrohstoffe in Deutschland für den Wohnungs- und Straßenbau. Weder ein Import noch eine Erhöhung des Recyclings wird diesen Bedarf adäquat decken können. Bereits jetzt wird rund 85% der Bauabfälle wieder zurück in den Stoffkreislauf geführt. Diese Recycling-Baustoffe decken den Bedarf in Deutschland jedoch nur zu 12%. Daher unternimmt die Branche viel, um die Rahmenbedingungen der Gewinnungstätigkeit in Sachen Umwelt- und Naturschutz stetig zu verbessern. Daher freuen wir uns sehr über die Kooperation mit dem NABU Hessen.“
Tarek Al-Wazir, Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, erläutert im Anschluss die Standpunkte der hessischen Landespolitik. Er begrüße die Zusammenarbeit sehr, zeige es doch, dass es gute, sinnvolle und gemeinsame Lösungen für die Rohstoffsicherung einerseits und den Naturschutz andererseits gibt. Hartmut Mai, Landesgeschäftsführer NABU Hessen und Christoph Hagemeier, Landesvorsitzender vero Hessen informierten anschließend gemeinsam über Hintergründe und Details der Kooperationen mit vero-Rohstoffunternehmen und die gemeinsamen Forderungen an die Politik.
Hagemeier betonte: „Es gibt die Artenvielfalt in unseren Betrieben, weil wir Rohstoffgewinnung betreiben und nicht trotz unserer Aktivität.“ Dies sei zunächst ein Geschenk, das die Unternehmen und die wichtigen ehrenamtlichen Mitarbeiter des NABU mit geringem Zusatzaufwand leben und optimieren könnten. Hagemeier ermahnte, dass es Wirtschaft Politik und Naturschutzverbänden nur gemeinsam gelingen könne, die Bedeutung des oberflächennahen Rohstoffabbaus für die Volkswirtschaft und den Artenschutz zu vermitteln. Mit Schwarzweißmalerei würden die Verantwortlichen ihren Rollen nicht gerecht.“
Hartmut Mai ergänzt: „Wir schätzen die konstruktive Zusammenarbeit sehr. Unterstützt werden wir dabei von NABU-Mitgliedern, die die Ansiedlung seltener Tier- und Pflanzenarten vor Ort begleiten und den Lebensraum gemeinsam mit den Mitarbeitern der Betriebe gestalten und optimieren. Darüber hinaus haben wir gemeinsame Forderungen an die Politik formuliert. Rohstoffsicherung und Naturschutz sind gleichermaßen von schleppenden Genehmigungsverfahren betroffen. Daher fordern wir, dass Genehmigungen schneller erteilt werden müssen. Dafür müssen Mitarbeiter in den Behörden besser qualifiziert werden und insgesamt müssen wir uns diesbezüglich als Gesellschaft besser organisieren.“
Im Anschluss an die Ansprachen stand der Dialog zwischen den Abgeordneten, Behörden- und Unternehmensvertretern und im Mittelpunkt des Abends.