Der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie e.V. (vero) weist auf einen drohenden Rohstoffmangel an Sand, Kies und Naturstein hin- insbesondere in Nordrhein-Westfalen.

Bereits verplante Flächen, fehlende Anschlussgenehmigungen und verlangsamte Prozesse sind nur drei von zahlreichen Herausforde-rungen im Prozess der Rohstoffgewinnung. Eine problematische Situation, denn: Rohstoffe werden dringend für die Versorgungssi-cherheit der Bevölkerung benötigt. Mineralische Rohstoffe stehen stets am Anfang der Wertschöpfungskette für zahlreiche Infrastruk-turprojekte. Gleichwohl hat der Trinkwasserschutz für die Branche oberste Priorität. Es gilt das Ziel des Trinkwasserschutzes mit dem der Gewinnung von Rohstoffen zu vereinen.

Sand- und Kieswerke sowie Steinbrüche werden den anfallenden Bedarf bald nicht mehr decken können. „Als Folge werden sich viele Wohnbau-, Verkehrswegebau und Sanierungsprojekte verzögern und stark verteuern, Unternehmen werden schließen müssen und Arbeitsplätze verloren gehen“, so Raimo Benger, Hauptgeschäfts-führer vero.

Situation in NRW

Nordrhein-Westfalen ist reich an Rohstoffen wie Sand, Kies, Quarz und Naturstein. „Die Gewinnung mineralischer Rohstoffe ist an die geologischen Gegebenheiten gebunden und NRW ist reich an Sand, Kies und Naturstein“, so Benger. „In NRW sind diese Baurohstoffe in mehreren Regionen vorhanden. Doch vorhanden heißt nicht gleich-zeitig verfügbar“.

Viele geeignete Flächen stehen für eine potenzielle Rohstoffgewin-nung nicht zur Verfügung, da sie durch andere Nutzungen bereits vorrangig verplant sind. An Standorten, an denen bereits Rohstoffe gewonnen werden, fehlen häufig dringend benötigte Anschlussge-nehmigungen, die den heimischen Unternehmen die notwendige Investitions-, Rechts- und Planungssicherheit verschaffen. Es ist daher notwendig, einen angemessenen Ausgleich zu schaffen. Dies funktioniert, wenn die jeweils vor Ort gegebenen Umstände im Ein-zelfall geprüft werden.