Weiter auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft – Monitoring der Auswirkungen auf die Stoffkreisläufe mineralischer Abfälle und Nebenprodukte veröffentlicht
Seit dem 01. August 2023 ist sie in Kraft: die sog. Ersatzbaustoffverordnung. Hiermit gelten erstmals bundesweit einheitliche und verbindliche Regelungen für die Herstellung und Verwendung von mineralischen Ersatzbaustoffen, z.B. solchen aus Recycling. Mit dem Bericht "Umsetzung der Mantelverordnung in Nordrhein-Westfalen; Monitoring der Auswirkungen auf die Stoffkreisläufe mineralischer Abfälle und Nebenprodukte – Teil 1: Bestandsaufnahme" hat das NRW-Umweltministerium in Zusammenarbeit mit dem LANUV und der FH Münster einen ersten Zwischenstand vorgelegt.
Seit dem 01. August 2023 ist sie in Kraft: die sog. Ersatzbaustoffverordnung. Hiermit gelten erstmals bundesweit einheitliche und verbindliche Regelungen für die Herstellung und Verwendung von mineralischen Ersatzbaustoffen, z.B. solchen aus Recycling. Mit dem Bericht "Umsetzung der Mantelverordnung in Nordrhein-Westfalen; Monitoring der Auswirkungen auf die Stoffkreisläufe mineralischer Abfälle und Nebenprodukte – Teil 1: Bestandsaufnahme" hat das NRW-Umweltministerium in Zusammenarbeit mit dem LANUV und der FH Münster einen ersten Zwischenstand vorgelegt.
Jährlich fallen in Deutschland mehr als 200 Mio. Tonnen Bauabfälle an, wie z.B. Bauschutt, Straßenaufbruch, Boden oder Steine. Die 2023 eingeführte Ersatzbaustoffverordnung regelt erstmals bundeseinheitlich, wie diese Materialien rechtssicher wiederverwertet werden können, um sie im Stoffkreislauf zu halten. Die Umsetzung dieser Verordnung in Nordrhein-Westfalen wird intensiv überwacht.
Nach Schätzungen des Berichts fallen in NRW jährlich etwa 40 Millionen Tonnen mineralischer Bau- und Abbruchabfälle an, die je nach ihren technischen und umweltfachlichen Eigenschaften in verschiedensten Bereichen verwendet werden können. Mehr als die Hälfte davon, ca. 26 Mio. Tonnen, stellt Bodenmaterial dar. Dieses wird entsprechend behördlicher Auflagen zu ca. zwei Dritteln im Rahmen von (Wieder-)Verfüllungen und Rekultivierung von Kies- und Sandgewinnungen genutzt. Weitere 15 % werden derzeit in besonderen Anlagen aufbereitet und weiter verwendet, beispielsweise für Lärmschutzwälle. Ca. 20 % werden bislang deponiert. Für eine weitere Verwertung steht die Branche noch vor technologischen und materialphysikalischen Herausforderungen.
Beim Bauschutt, mit insgesamt ca. 10 Mio. Tonnen, werden ca. 90 % des anfallenden Materials verwertet, z.B. als güteüberwachte Recyclingbaustoffe im Straßen- und Wegebau. Zunehmend wird das Material auch als Betonzuschlag im Hochbau verwendet. Dies steht beides für eine „hochwertige stoffliche Nutzung“. Die Unternehmen der Bau- und Rohstoffbranche leisten demnach bereits einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung einer nachhaltigen Rohstoffversorgung für den privaten und öffentlichen Bausektor.
„Als Verband sprechen wir uns ausdrücklich für den Einsatz von Sekundärrohstoffen aus - dort wo es ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist“, erklärt Raimo Benger, Hauptgeschäftsführer vero. „Allerdings müssen die Rahmenbedingungen noch weiter verbessert werden. Dazu gehört beispielsweise die fortlaufende Forschung zur Erschließung zusätzlicher Anwendungsgebiete. Dazu gehört aber auch, durch technologieoffene und neutrale Ausschreibungen weitere Absatzmöglichkeiten für Sekundärrohstoffe aller Materialklassen zu schaffen.“ Hier komme insbesondere der öffentlichen Hand eine Vorbildfunktion zu, so Benger.
„Wir tun bereits viel- Laut Kreislaufwirtschaft Bau werden aktuell rund 89,5% der mineralischen Bauabfälle wiederverwertet. Die Bestandsaufnahme folgert, dass die hergestellten Recyclingbaustoffe in NRW den Bedarf an mineralischen Baustoffen zu ca. 12 % decken. Gemeinsam können wir Hürden überwinden und das Potential besser ausschöpfen. Dennoch muss der restliche Bedarf weiterhin durch Primärrohstoffe gedeckt werden. Daher kann die Frage auch nicht ‚Sekundär- oder Primärrohstoffe?‘ sein, denn beides wird weiterhin in Kombination benötigt“, erläutert Raimo Benger.
Auch wenn der Bericht teilweise mit Schätzungen und Annahmen arbeitet, stellt er einen ersten positiven Schritt bei der Erfassung und Bewertung von Stoffkreisläufen dar, auf dem sich weiter aufbauen lässt.